Das Konzept der Flächenrotte
Flächenrotte ist eine kostengünstige und einfache Methode, um Organik in den Boden zu bringen. Gleichzeitig mit dem Fräsen der Grünmasse wird Rotte-Lenker (mit EM) eingebracht, was das Bodenmillieu steuert und Fäulnis verhindert. Die Bodenmikroben werden "gefüttert".
Idealerweise sind Ackerflächen im Winter auch begrünt (winterharte Zwischenfrucht), um die Vielfalt der Bodenmikroorganismen zu erhalten. Im frühen Frühjahr (ca. ab Ende Januar) wird die Zwischenfrucht mit EM behandeltem Hofdünger gedüngt und sobald die Bodentemperatur ca. 8°C erreicht hat, kann die Flächenrotte erfolgen. Wird vorher, bei kälteren Temperaturen, schon eingefräst, entstehen Nährstoffverluste und starke Verunkrautung ist die Folge. Für optimale Nährstoffverhältnisse, sollte die Zwischenfrucht ausserdem wenn möglich vor der Blüte zur Rotte gebracht werden.
Die Grünmasse enthält schnell umsetzbaren Zucker und Eiweisse. Bei der Flächenrotte wird die Zwischenfrucht mit der Erde und dem Rotte-Lenker vermischt. Das bewirkt sowohl eine Hygienisierung, als auch eine Humifizierung (Düngung und Freisetzung von Energie), die in Folge den Humusaufbau fördert. Ein Faulen der gefrästen Pflanzen wird verhindert. Stattdessen werden die Pflanzenreste fermentiert und ein aufbauendes Milieu etabliert - es geschieht eine sichere Einbindung der Nährstoffe in den Boden und ein umfangreich ablaufender Huminstoffbildungsprozess ist gewährleistet.
Technik und Dosierung
Die Grünmasse wird mit einer Bodenfräse von Weisshäupl (oder z.B. auch Geohobel) und direktem Einspritzen von Rotte-Lenker in den Boden gebracht. Die Arbeitstiefe der Fräse ist ca. 4–5 cm.
Dosierung: Mindestens 150 l Rotte-Lenker pro ha, da viel Grünmasse vorhanden ist. Den Rottelenker beliebig mit Wasser verdünnen und gleichzeitig beim Fräsen des Bodens einbringen.
Frästiefe bei der Rottelenkung und der darauf folgende Saatkornablage:
Die Flächenrotte dauert ca. 10–14 Tage. Bitte beachten: Wird zu früh nach der Flächenrotte gesät, leidet das Saatgut und der Keimling. Die Einspritzung von Pflanzenfermenten wie dem Rotte-Lenker ist Voraussetzung für die Bindung der Nährstoffe aus der Gründüngung im Boden.
Warum muss die Flächenrotte locker abgelegt werden?
Wird die gefräste Masse locker abgelegt, schützt diese Schicht den Boden vor Austrocknung und Verdunstung (Isolierschicht, ähnlich wie eine Mulch-schicht). Nachdem die milchsaure Gärung der Flächenrotte nach ca. 10–14 Tagen abgeschlossen ist, wird die Saat auf den Fräshorizont in ca. 6–8 cm Tiefe abgelegt. Der Kapillaraufstieg des Wassers versorgt das Saatkorn auch während einer Trockenperiode mit Feuchtigkeit, sodass eine reibungslose Keimung gewährleistet ist. Mögliche Unkrautsamen vertrocknen in der lockeren Frässchicht.
Kontrolle des Rotte-Effektes
Der Boden hat eine krümelige Struktur, die Erde riecht süsslich (Walderde) und hat eine gleichmässige Farbe. Sie finden zerfaserte, aber nicht schmierige Pflanzenreste.
Pflanzenschutz auf natürliche Weise
Werden auf dem Acker mit Zwischen- und Untersaaten dauerbegrünt und auf regelmässige Flächenrotte und Düngung mit EM-behandeltem Hofdünger umgestellt (siehe Ratgeber-Beitrag Güllebehandlung), wird nicht nur die Bodenbiologie verbessert, sondern es verschwinden nach und nach auch hartnäckige Unkräuter - das ist «Pflanzenschutz» in seiner natürlichsten Weise.